22.04.2021
Sichtbeton mit der Struktur von Nadelholz

​Der Neubau für das Schweizerische Tropen- und Public Health Institut in Allschwil bei Basel ist keine besonders grosse Baustelle. Hundert Meter lang, dreissig Meter breit, vier Stockwerke hoch. Der Bau ist Teil des BaselLink, wo sich Life Sciences Firmen niederlassen. Das Zentrum des Instituts bildet ein Lichthof mit Wendeltreppen, die Decken ruhen auf Säulen. Viel Luft und Licht für das international renommierte Forschungszentrum. Unsere Teams haben den Rohbau im vergangenen Jahr fertiggestellt.

Erst auf den zweiten Blick zeigt sich die Besonderheit. Es ist der Sichtbeton, der die Struktur von roh gehobeltem Holz hat. Die Maserung, jeder Ast der schmalen Schalbretter hat sich im Beton abgezeichnet. Man meint gar, einzelne Fasern zu erkennen.

Viel Aufwand für die Schalung

Diese Art zu Schalen wurde noch in den 1970er Jahren angewandt. Polier Basilio Soares sagt, "das war neu für uns." Die schmalen Schalbretter reichen vom Boden bis zur Decke und sind bis zu 4.5 Meter lang. Aber nur zehn Zentimeter breit. Der Aufwand für die Schalung ist enorm, für jede Wand wurden hunderte der Latten verwendet.

Dasselbe gilt für die langen, schmalen Rippen in den Decken, einige werden die Fenster der Oberlichter tragen. "Für die Schalung haben wir zwei Tage gebraucht - pro Rippe", sagt Basilio Soares. Wo immer jetzt Rundungen zu sehen sind, hat sich die Struktur der drei bis vier Zentimeter breiten Leisten im Beton abgezeichnet.

Wendeltreppen in Ortsbeton

Noch aufwändiger war der Bau der Wendeltreppen, welche die Stockwerke im Lichthof miteinander verbinden. Statt wie üblich aus Fertigteilen sind auch die Treppen aus Ortsbeton hergestellt. Die 60 Personen fassende Team hat den Rohbau in gerade mal neun Monaten gebaut.

Anlässlich des Richtfests sagte Jürg Utzinger, der Leiter des Tropeninstituts: "Wir freuen uns unendlich auf diesen phänomenalen Neubau und unser neues Zuhause in Allschwil." Das Tropeninstitut in Basel ist aktuell auf sieben Standorte verteilt. Für eine Forschungsstätte mit mehr als 700 Angestellten ist das suboptimal. Das wird sich mit dem Umzug 2021 ändern, das neue Gebäude bietet Platz für 900 Arbeitsplätze, Auditorien, Kursräume und eine Cafeteria.

 
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